Samstag, 24. März 2018
Wunder der Natur


Leuchtendes grün, wohin das Auge blickt. Feuchte, kühle Luft mit dem Duft ungebremster Natur. Angenehmer Schatten unter dem Baldachin aus Farnen, der uns vor der gnadenlos strahlenden Sonne schützt. Vogelgezwitscher, der Wiederhall des Windes aus den Bäumen und – Meeresrauschen? Mitten im Regenwald, über den wir noch nicht aus dem Staunen wieder herausgekommen sind und in dem wir nicht weiter als die nächsten 20 Meter sehen können – Meeresrauschen? Wir gehen einige Schritte weiter, hören nochmals genau hin… Ja, das ist das eindeutig der Klang der Brandung und er wird lauter und lauter. Voller gespannter Vorfreude folgen wir dem Pfad durch den Regenwald und plötzlich: Die Wand aus grün öffnet sich und wie durch ein Portal schimmert uns ein Traumstrand wie aus dem Bilderbuch entgegen.


Gemütlich plätschert die sonst so raue tasmanische See in die versteckte Bucht an der neuseeländischen Westküste. Wir setzen uns in den feinen Kies und freuen uns, wie Frederik sich am Strand, an den Steinen, Muscheln und dem Treibholz begeistert. Weniger begeistert ist er von den Stechmücken, die sich kurz darauf in Schwärmen über uns hermachen. Wir übrigens auch nicht, aber zumindest haben wir NoBite, um uns zu schützen.


Später am selben Tag: Zurück vom Traumstrand fahren wir nun wieder durch endlose Regenwälder. Eine kurvige, bergige Straße mäandert durch die Einsamkeit, die Fahrt wiegt uns beinahe in eine Trance.
Hinter einer Kurve taucht ein Ortsschild auf, wir lesen darauf: Fox Glacier. Ein Gletscher mitten im Regenwald? Ist das tatsächlich möglich? In Neuseeland ja.


Kurze Zeit später, als wir unseren Campingplatz am Strand erreichen und einen Blick nach hinter wagen, zeigt sich uns die Schönheit der neuseeländischen Natur in seiner ganzen Vielfalt: Strand, Regenwald und gletscherbedeckte Gebirge, konzentriert auf wenige Kilometer Entfernung

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Einblicke und Ausblicke

Erste Ausblicke auf die Berge


Lake Pukaki schimmert in überirdischem Blau


Mittagsessen mit Blick auf den höchsten Berg Neuseelands, Aoraki/Mount Cook


Kleine Familie vor großem Panorama


Traumhafte Landschaft am Lake Wanaka


Typisch Neuseeland


Unser Trucky kämpft sich durch die Berglandschaft Fiordlands


Kapitän Frederik navigiert kühn durch den Milford Sound






Der Key summit im Fiordland, zwischen Regenwald, Hochgebirge und Sumpfland


Quinoa in Queenstown


Und das Frühstück am nächsten Tag

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Dienstag, 6. März 2018
Erste Schritte
Ab in den Süden! – Das heißt in Neuseeland: Mehr Kälte, mehr Wind, mehr Regen. Aber auch: wunderschöne Küsten, Berge und faszinierende antarktische Tiere.
Eineinhalb Wochen sind wir nun unterwegs und schon voller Eindrücke. Aus dem grauen, regnerischen deutschen Winter kommend, reichen uns die sonnigen, weitläufigen und menschenleeren Pazifikstrände während der ersten Tage vollkommen aus. So halten wir uns Anfangs immer an der Küste entlang gen Süden und genießen die faszinierenden Ausblicke aufs offene Meer. Ein wahrer Ozean, der größte der Welt. Mit Ehrfurcht erfüllt mich der Gedanke, dass dahinter nichts mehr kommt, nur Wasser, Wasser, Wasser… bis irgendwann, in unermesslicher Ferne die Küste Chiles erreicht ist oder aber – beim Blick in den Süden – der Eiskontinent Antarktika. Gebadet haben wir bisher übrigens nicht viel, denn die Strände sind oft rau, mit meterhohen Wellen und gefährlichen Strömungen. Surfer sehen wir dafür umso mehr. Meist parken wir unser Wohnmobil direkt an der Küste mit Blick aufs Meer, und schlafen wunderbar mit dem hypnotisierenden Klang des Meeresrauschens in den Ohren. Frühstück zwischen den Dünen mit Blick aufs Wasser, was gibt es Schöneres! Apropos Frühstück, ihr dürft euch das jetzt nicht allzu entspannt vorstellen, denn immerhin reisen wir mit Baby 😊 Morgens ausschlafen ist da nicht drin mit einem Frederik, der nach seinen 12 Stunden Schlaf so richtig durchstarten will. Dafür bekommen wir schöne Sonnenaufgänge zu sehen. Die kritische Zeit ist aber meistens Abends, wenn Abendessen kochen, Brei füttern und ins-Bett-bringen zeitlich aufeinander fallen – und das auf 6 m²! Doch nach und nach kristallisiert sich für uns ein Rhythmus heraus und unser unschlagbarer Vorteil ist die Zeit, die wir uns für die Reise genommen haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Reisenden müssen wir nicht alle Sehenswürdigkeiten in 3 Wochen abklappern, sondern können es langsam angehen lassen.
Nach einigen Tagen Strand und Küste hat es uns nun in die schöne Universitätsstadt Dunedin verschlagen, von der man sagt, dass sie so schön gelegen ist, dass die Studierenden ihre Abschlüsse immer weiter hinauszögern, um noch dortbleiben zu können. Und tatsächlich haben uns die grünen Hügel, Steilküsten und Strände schnell in ihren Bann gezogen. Aber auch die Stadt an sich hat einiges zu bieten mit einigen supermodernen, interaktiven Museen, einem alternativ-internationalem Nahrungsangebot und einem spannenden Farmers‘ market - was uns angesichts einiger kalter Regentage sehr gelegen kommt.
Nun wollen wir den Absprung wagen und uns ins Landesinnere vortasten – von dort dann bald der nächste Eintrag!

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Montag, 26. Februar 2018
Wie wir zu unserem Trucky kommen
Klick – nichts – Klick – wieder nichts – Klick – Klick – Klick – es bleibt dabei, das erlösende Aufbrummen des Motors will einfach nicht ertönen. Das Batteriesymbol dafür leuchtet zuverlässig rot auf. Blick in den Rückspiegel: Die Schlange hinter uns wird länger und länger. Warum muss unser frisch erworbener Campingwagen auch ausgerechnet zur Hauptverkehrszeit in einer Baustelle auf einem der wenigen Highways Neuseelands den Geist aufgeben? Mach doch mal den Warnblinker an! Will ich ja, aber wo ist der Knopf? Kann es sein, dass in den 80er Jahren noch keine Warnblinker eingebaut wurden? – Das gebrauchte Wohnmobil bleibt am ersten Tag liegen, es ist wirklich wie im Klischee. Wir wissen nicht, ob wir lachen oder weinen sollen…


Autopanne im Berufsverkehr. Stimmung am Tiefpunkt.

4 Tage vorher, Duncan fährt mit uns durch schmucklose Gewerbegebiete von einem Autovermieter zum nächsten. Sie möchten also ein Wohnmobil für knapp drei Monate für zwei Erwachsene und ein Baby? Klar haben wir sowas, wann solls denn losgehen? Wie bitte, ab sofort?? Die Angestellten des Autovermieters können ihr Lachen kaum verbergen. Also bis April sind wir ausgebucht…aber versuchen Sie es doch mal nebenan. Tja, von nebenan kommen wir gerade. Die Motivation ist an einem Tiefpunkt angelangt. Alle größeren Anbieter haben wir nun abgegrast. Ein Wohnmobil zu mieten scheint damit keine Option mehr zu sein. Vermutlich hätten wir vor 3 Monaten eines vorbuchen müssen, aber da wussten wir ja noch nicht mal, dass wir wirklich nach Neuseeland reisen.
Bleibt also nur der Kauf eines gebrauchten Campingwagens. Dank Internet haben wir auch relativ schnell einige Angebote ausgemacht. Am nächsten Tag dann der erste Anruf – Could we have a look at the van? Yeah sure, just tell me your address! 3 Stunden später zuckelt der erste umgebaute Minibus in unserer Einfahrt. Ob in Neuseeland alles so einfach geht? Die Besitzer – ein junges Paar aus Kanada, die schon seit Jahren um die Welt reisen und sich mit Kirschenpflücken über Wasser halten – sind sehr nett und mehr als zufrieden mit ihrem Auto. Aber darin unterwegs mit Freddy? Das Bett ist schließlich nichts Anderes als ein Holzbrett mit etwas Schaumstoff darauf und die einzige Herdplatte lässt sich nur bei geöffnetem Kofferraum bedienen. Hinzu kommen die rostigen Stellen, abgebrochenen Türgriffe usw. die man bei einem 30 Jahre alten Auto erwarten kann. Relativ schnell ist klar, dass wir als Familie mit Baby etwas anderen brauchen. Also weitersuchen: Das nächste besichtigte Modell gehört einem Paar aus Tschechien und hat zwar eine Miniküche im Inneren, dafür aber nur ein 1,20m Bett für uns drei. Am Folgetag dann eine vielversprechendere Besichtigung, diesmal zwei Jungs aus Israel. Der Van hat ein großes Bett, eine kleine Küche im Innenraum und als Bonus eine akustische Gitarre gratis dazu. Wir sind drauf uns dran, den Minibus zu kaufen, da meldet sich Florence, eine Französin, die wir zwei Tage zuvor kontaktiert haben. Ihr Wohnmobil sei noch in der Werkstatt, aber nun zu besichtigen. Ein Blick und eine Testfahrt genügen, um uns zu überzeugen – das wird unsere neue Heimat für 3 Monate. Von außen ein großer rostiger Klotz aus den 80ern, aber von innen: Panoramablick nach 3 Seiten, liebevoll von einem Bastler eingerichtet mit Kochecke und Kühlschrank und vor allem: viel Platz für Frederik zum krabbeln und hochziehen.


Trucky mit seinen alten und seinen neuen Besitzern

Es folgt ein Abendessen mit den französischen Vorbesitzern und die Schlüsselübergabe, ein Tag Babygerechtes Umbauen, ein Tag putzen und schließlich voll gespannter Vorfreude: Die erste Fahrt in die Stadt.
Und nun stehen wir also hier mitten auf der Straße mit defekter Zündung und ungläubigem Entsetzen. Immerhin haben uns inzwischen zwei engagierte Männer geholfen, den Wagen an den Straßenrand zu schieben. Trotzdem, das Auto will und will nicht anspringen. Klick – Klick – Klick. Schließlich dann der rettende Einfall – haben wir uns nicht gestern erst beim Pannendienst registrieren lassen? Übers Internet ist die Nummer schnell gefunden, und die Helfer machen sich tatsächlich zu uns auf den Weg. Wir nutzen die Zeit, um Frederik zu füttern, mit Panoramablick auf die Autobahn. Schließlich ist der Mann da und will sich das Problem selbst ansehen. Klick – Bruuummm. Das darf doch nicht wahr sein! Der Motor funktioniert! Die heilende Aura des KFZ-Fachmanns? Alright guys, have a nice day. Da ist er wieder weg. Und wir sind unterwegs, mit unserem sonor tönenden, riesig großen, uralten und liebenswürdigen Truck. On the road again – Neuseeland wir kommen!
P.S. Seitdem ist der Motor noch einige Male nicht angesprungen – was er nun dank eines neuen Relais aber wieder zuverlässig tut

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Ankommen

Unsere umwerfend gastfreundlichen Neuseeländischen Gastgeber, Duncan und Heather


Frisches Gemüse aus dem Garten


Ein Schaf namens Riley, das am liebsten Hühner aufscheucht


Duncan füttert seine 27 Hühner, einen faulen Hahn und ein Küken


Frühstück auf der Terasse


Christchurch, die schicksalsgebeutelte Stadt, die sich nach einem furchtbaren Erdbeben wieder mit aller Kreativität und Lebensfreude aus den Trümmern erhob. Hier die zerstörte Kathedrale


Jeder Stuhl steht für einen beim Erdbeben verunglückten Menschen. 185 sind es insgesamt.

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