Samstag, 10. Februar 2018
Übergänge

Die drei Weltendecker brechen auf

Sir, Madam, would you like omelette or scrambled egg? ... ääh Frühstück? Wir haben doch gerade erst Abend gegessen! Blick durchs Fenster - stimmt, es dämmert schon wieder, und das Display verrät eine Lokalzeit von 05 Uhr morgens. And for the baby, vegetable or banana? Nein, danke, auf die gezuckerten Gläschen verzichten wir lieber. Frederik liegt zudem seelenruhig in seinem Bettchen auf Sichthöhe vor uns, ohne Anzeichen von Hunger. Er hat sich während des Flugs wieder als das Bilderbuchbaby gezeigt, als dass wir ihn kennen. Munter ist er die schmalen Gänge des Airbus A380 entlang gekrabbelt und hat jeden, der ihm begegnete, angestrahlt – woraufhin sich nicht wenige sofort ihn verliebten. Sein persönliches Highlight allerdings war die Wendeltreppe zwischen Economy und Businessclass, welche er als erste Treppe überhaupt ihn seinem Leben hinaufkletterte.


Unser kleiner Schatz im Flugzeug

Time to Christchurch: 1 hour. Langsam schälen wir uns aus unseren Emirate-Airline Decken, welche in Kombination mit Fließpullover und Wollsocken gerade so gegen die viel zu starke Klimaanlage ankommen. Schlaf haben wir während des Flugs nicht viel bekommen. Gott sei Dank haben wir gestern (oder vorgestern – wir haben den Überblick längst verloren) in Dubai wunderbar vorgeschlafen, in unserem Deluxe Studio eines kleinen Hotels, Weckservice durch den Muezzin inklusive. Dort konnte Frederik wunderbar krabbeln und wir kamen sogar zu einem schönen Abendspaziergang bei für einheimische Verhältnisse winterlichen 20 °C. Entlang des Dubai Creek, eines Kanals, welcher inmitten der boomenden Wüstenmetropole einen Ruhepol für die Augen bietet, konnten wir den orientalischen Flair genießen und trauten uns sogar kurz in einen Souk, welchen wir allerdings in Anbetracht verkaufswütiger Araber und Inder rasch wieder verließen. Ganz nebenbei bestand so auch unser ultrakompakter neuer Kinderwagen Quinny seine Feuertaufe im Wüstensand. Am nächsten Tag ging es dann bei Sonnenaufgang mit dem Bus wieder zum Flughafen, wo wir dank priority boarding für Familien und sehr netten Bodenpersonals problemlos bis zu unserem gigantischen Flieger gelangten. Den Kinderwagen durften wir sogar bis zum Übergang ins Flugzeuginnere mitnehmen! Seitdem sind 18 Stunden vergangen, mit einem Intermezzo in Sydney, wo wir das Flugzeug zwar dankbarerweise verlassen durften, allerdings nur, um unser komplettes Handgepäck erneut durchscannen zu lassen und den erstaunten Sicherheitsbeamten glaubhaft zu machen, dass ein Baby viel mehr Handgepäck benötigt als ein erwachsener Reisender (Gläschen, Fläschchen, Milch, Breipulver, Windeln, Wickelunterlage, Reiseapotheke, Ersatzkleider, Spielsachen, Schnullis uvm.)


Traditionelle Boote auf dem Dubai Creek

Ladies and Gentelmen, please return to your seat and fasten your seatbelt – we are preparing for landing. Zu müde um nervös zu sein, aber doch voller Vorfreude schließen wir unsere Gurte und spüren den beginnenden Landeanflug. Das Flugzeug durchbricht die Wolkendecke über Neuseeland. Ein großes Abenteuer beginnt.

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